Konrad II., der Salier, wird zum deutschen König gewählt und in Mainz gekrönt.
Das Wormser Konkordat zwischen Kaiser Heinrich V. und Papst Calixtus II. zur Beendigung des Investiturstreits wird verkündet. Der Kaiser verzichtet auf die Investitur mit Ring und Stab, erhält aber das Recht, die gewählten Bischöfe und Äbte in Deutschland vor (in Italien und Burgund nach) der Weihe mit den Regalien mittels eines Zepters zu belehnen.
In der Kanonade von Valmy steht die französische Revolutionsarmee den preußisch-österreichischen Verbündeten gegenüber und erzwingt den Rückzug der Verbündeten.
In der verlustreichen Schlacht von Borodino zwingt Napoleon I. den russischen General Kutusow, ihm den Weg nach Moskau freizugeben.
Der Wiener Kongress beginnt. Die Versammlung der europäischen Fürsten und Staatsmänner unter dem Vorsitz von Fürst Metternich soll über die Umgestaltung Europas nach dem Sturz Napoleons I. entscheiden.
Der französische Ägyptologe Jean François Champollion publiziert den "Lettre ê M. Dacier", in dem er aufgrund der dreisprachigen Inschrift des Steins von Rosette den Nachweis liefert, dass die Hieroglyphenschrift eine Lautschrift ist. Damit war deren Entzifferung möglich. "Ein Bruderzwist in Habsburg" von Franz Grillparzer wird in Wien uraufgeführt.
Eröffnung der ersten Dampfeisenbahn der Erde für den Personenbetrieb zwischen Manchester und Liverpool. Auf dieser Strecke gab es auch die ersten Eisenbahnsignale.
Venezuela löst sich von Großkolumbien und wird ein souveräner Staat.
Mit der Kapitulation der Festung Sewastopol auf der Halbinsel Krim, die seit dem 25. September 1854 von französischen und britischen Truppen belagert worden war, fällt die militärische Entscheidung im Krimkrieg.
Die "Internationale Arbeiter Association" (IAA), die Erste Internationale, wird in London gegründet.
Der deutsch-amerikanische Elektrotechniker und Gründer der ältesten deutschen Plattenfirma, "Deutsche Grammophon", Emile Berliner, meldet in Washington das Grammophon und die Schallplatte zum Patent an.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs findet die Marneschlacht statt, in der die deutschen den alliierten Truppen unterliegen.
In New York wird der erste Mickymaus-Film des amerikanischen Filmproduzenten Walt Disney mit dem Titel "Steamboat Willie" uraufgeführt.
Nach erfolgreicher Militärrevolte errichten einige Generäle ein Militärdirektorium in Argentinien. Die Herrschaft der Generäle beginnt, die in den "Peronismus" unter Oberst Perón mündet.
Zwischen dem Deutschen Reich, Großbritannien, Frankreich und Italien wird das Münchener Abkommen geschlossen, das am folgenden Tag unterzeichnet wird. Ohne Beteiligung der Tschechoslowakei verfügt es die sofortige Abtretung der überwiegend von Deutschen bewohnten Grenzgebiete Böhmens (Sudetendeutsche Gebiete) an das Deutsche Reich.
Durch einen Erlass Hitlers werden alle bis dahin nicht zum Militärdienst eingezogenen 16- bis 60-jährigen waffenfähigen Männer zum Volkssturm verpflichtet.
Deutsche Autoren um Hans Werner Richter, Alfred Andersch und Walter Kolbenhoff gründen die literarische Vereinigung "Gruppe 47", die sich über zwei Jahrzehnte zu einem Kristallisationspunkt deutschsprachiger zeitgenössischer Literatur entwickelt.
Das Kommunistische Informationsbüro (Kominform), eigentlich das Informationsbüro der kommunistischen und Arbeiterparteien, wird in Warschau gegründet.
Der Deutsche Bundestag tritt zu seiner konstituierenden Sitzung in Bonn zusammen; am 12. September wird Theodor Heuss (FDP) zum ersten Bundespräsidenten, am 15. September Konrad Adenauer (CDU) zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
Das Besatzungsstatut, die Grundregelung des Besatzungsrechts im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, tritt in Kraft.
In den USA erscheint der Roman "Der alte Mann und das Meer" des amerikanischen Schriftstellers Ernest Hemingway.
Das Wiedergutmachungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel wird unterzeichnet.
Die größte Überschwemmungskatastrophe in der Geschichte Asiens macht rund 45 Millionen Menschen in Indien und Pakistan obdachlos.
Die BRD und die Sowjetunion kommen während des Besuchs von Adenauer in Moskau überein, diplomatische Beziehungen aufzunehmen.
Sturz des argentinischen Staatspräsidenten Juan Perón durch das Militär.
Das Musical "West side story" des amerikanischen Komponisten Leonard Bernstein wird in New York uraufgeführt.
In Frankreich wird die von de Gaulle vorgelegte und bis heute gültige Verfassung der Fünften Republik vom Volk gebilligt.
Die Bundesregierung beschließt die Gründung der Stiftung Warentest.
Bei den Wahlen zum Fünften Deutschen Bundestag bekommt die CDU/CSU 47,6% der Stimmen (SPD 39,3%, FDP 9,5%).
SPD und FDP bilden nach den Bundestagswahlen eine Regierung; Willy Brandt wird der erste sozialdemokratische Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Im Olympischen Dorf in München überfallen arabische Terroristen das Quartier der israelischen Olympiamannschaft. Insgesamt sterben 17 Menschen.
Die chilenische Armee stürzt in einem blutigen Putsch den Präsidenten Salvador Allende Gossens, der dabei ums Leben kommt.
Carl XVI. Gustaf wird König von Schweden.
Die Bundesrepublik Deutschland und die DDR werden in die Organisation der UN aufgenommen.
Die Konferenz von Camp David beginnt, an deren Ende ein Abkommen steht, das die Grundlage für den ägyptisch-israelischen Friedensvertrag von 1979 bildet.
Die zur Bildung des Kantons Jura erforderliche Änderung der schweizerischen Bundesverfasssung wird von Volk und Ständen gebilligt.
In einem unblutigen Staatsstreich übernehmen die Militärs unter Generalstabschef Evren die Macht in der Türkei. Die Parteiführer Demirel und Ecevit werden unter Hausarrest gestellt.
In München verübt ein Neonazi einen Bombenanschlag auf das Oktoberfest. 13 Menschen sterben, 200 werden verletzt. Zwölf Stunden später wird das Fest fortgesetzt.
Die deutsche Leichtathletin Ulrike Meyfarth stellt bei den Europameisterschaften in Athen im Hochsprung mit 2,02 Metern einen neuen Weltrekord auf.
Der bulgarisch-amerikanische Künstler Christo verhüllt die Brücke "Pont Neuf" in Paris.
Das "Neue Forum", eine Bürgerrechtsorganisation in der ehemaligen DDR, wird in Grünheide bei Berlin gegründet.
Die UN-Vollversammlung in New York lehnt es ab, die Bundesrepublik Jugoslawien als Nachfolgestaat der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien anzuerkennen.
Der palästinensische Staatspräsident Jasir Arafat und der israelische Ministerpräsident Itzhak Rabin unterzeichnen in Washington das Grundsatzabkommen über die Autonomieregelungen für die Palästinenser in den besetzten Gebieten ("Gaza-Jericho-Abkommen").
UN-Generalsekretär Kofi Annan eröffnet in New York einen Millenniumsgipfel mit 152 Staats- und Regierungschefs sowie 31 anderen Spitzenpolitikern. Der Gipfel gilt als die größte politische Veranstaltung aller Zeiten. Annan fordert unter anderem ausreichende Mittel für Friedensmissionen.
In Sydney werden die XXVII. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit eröffnet. Es nehmen 199 Nationen plus Osttimor teil. Erfolgreichste Nation sind die USA mit 39 Gold-, 25 Silber und 33 Bronzemedaillen. Deutschland erreicht im Medaillenspiegel Platz 5 (14/17/26).
Ein Besuch des Vorsitzenden des oppositionellen israelischen Likud-Blocks, Ariel Sharon, auf dem Tempelberg in Jerusalem führt zu schweren Unruhen unter den Palästinensern. Sie gelten im Rückblick als der Beginn der so genannten "Zweiten Intifada".
Siehe auch GEBURTSTAGE im September