Mit der Bulle "Unam sanctam" Papst Bonifatius' VIII. gegen den französischen König Philipp IV., den Schönen, beansprucht der Papst den Vorrang der geistlichen vor der weltlichen Macht.
Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama segelt um das Kap der Guten Hoffnung.
Der schwedische König Gustav II. Adolf fällt bei Lützen in einer Schlacht des Dreißigjährigen Krieges gegen Wallenstein.
Ein heftiges Erdbeben zerstört Lissabon, ca. 60 000 Tote.
Marie-Antoinette, Königin von Frankreich, vermählt mit Ludwig XVI., wurde hingerichtet.
In Deutschland wird das erste Telegramm verschickt. Über eine optische Telegrafenlinie erhält Markgraf Friedrich von Baden einen Geburtstagsglückwunsch übermittelt.
Napoleon I. krönt sich selbst in Paris zum "Kaiser der Franzosen".
Die Städteordnung des preußischen Staatsministers Reichsfreiherr vom und zum Stein führt die kommunale Selbstverwaltung ein. Mit dem Edikt vom 24. November schafft Stein ein modernes Staatsministerium mit Fachressorts; am selben Tag wird er auf seine Bitte hin vom König entlassen.
Die Reste der Großen Armee Napoleons I. ziehen sich unter großen Verlusten über den Fluss Beresina nach Westen zurück.
Ferdinand Marie Vicomte de Lesseps erhält vom ägyptischen Vizekönig Said Pascha eine vorläufige (1856 endgültige) Konzession zum Bau des Suezkanals.
In Ägypten wird der Suezkanal eingeweiht, die schleusenlose Großschifffahrtsstraße zwischen Mittelmeer (Port Said) und Rotem Meer (Suez) durch die Landenge von Suez.
Die auf belgische Veranlassung von Bismarck einberufene internationale Kongokonferenz zur Lösung des Kongoproblems beginnt in Berlin.
Geburtsstunde des Films. Die Gebrüder Max und Emil Skladanowski zeigen im Berliner "Wintergarten" mithilfe ihre Bioskops "lebende Bilder".
Der Würzburger Physikprofessor Wilhelm Conrad Röntgen führt den entscheidenden Versuch zur Entdeckung der Röntgenstrahlen durch.
Prinz Karl von Dänemark wird als Haakon VII. König des nun unabhängigen Norwegen.
Gründung der republikanischen Partei Sinn Fein als irische Freiheitspartei.
Der britische Außenminister Arthur James Balfour sichert Lord Rothschild in einem Brief (Balfour Declaration) die Schaffung einer nationalen Heimstätte für die Juden in Palästina zu.
Die Bolschewiki übernehmen die Macht in Petrograd (nach dem damals in Russland gültigen julianischen Kalender in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober, deshalb Oktoberrevolution).
Der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann ruft die Republik aus, nachdem Reichskanzler Prinz Max von Baden die Abdankung Kaiser Wilhelms II. verkündet und die Regierung des Deutschen Reichs an den SPD-Vorsitzenden Friedrich Ebert übergeben hat.
Die British Broadcasting Corporation (BBC) nimmt den Sendebetrieb auf.
Der amerikanische Admiral und Polarforscher Richard Evelyn Byrd überfliegt als Erster den Südpol.
Die NSDAP muss bei der Reichstagswahl beträchtliche Verluste hinnehmen.
Die 2,15 km lange Golden-Gate-Brücke im kalifornischen San Francisco, die die Einfahrt vom Pazifischen Ozean in die San Francisco Bay überspannt, wird nach vierjähriger Bauzeit eingeweiht.
Adolf Hitler erklärt, in absehbarer Zeit die "Raumfrage" in Europa im Zuge einer Risikopolitik mit Gewalt lösen zu wollen (dokumentiert in der Hoßbachniederschrift).
Mit einem Attentat auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller versucht zu Beginn des Zweiten Weltkriegs der Schreiner Georg Elser, ganz auf sich gestellt, Hitler durch eine in einem Pfeiler eingebaute Bombe zu töten.
Mit dem Angriff der Sowjetunion beginnt der finnisch-sowjetische Winterkrieg.
Der deutsche Einmarsch in das bis dahin unbesetzte Südfrankreich beginnt.
Bei Stalingrad beginnt eine sowjetische Großoffensive, in deren Verlauf die deutsche 6. Armee am 22. November eingeschlossen wird.
Die Konferenz von Teheran - die erste gemeinsame Konferenz von Roosevelt (USA), Churchill (Großbritannien) und Stalin (UdSSR) im Zweiten Weltkrieg - beginnt; im Mittelpunkt stehen Fragen der Kriegs- und Nachkriegsplanung.
Gründung der UNESCO, der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, als Unterorganisation der UNO.
Charles de Gaulle wird von der Nationalversammlung zum Ministerpräsidenten und zum vorläufigen Staatspräsidenten der Französischen Republik gewählt, trat von diesen Ämtern jedoch bereits im Januar 1946 zurück.
Die verfassunggebende Versammlung ruft die Volksrepublik Jugoslawien aus, Josip Tito wird Regierungschef.
Das Heimkehrerdrama "Draußen vor der Tür" des deutschen Schriftstellers Wolfgang Borchert wird in Hamburg uraufgeführt.
Im Ostsektor Berlins wird ein kommunistisch geführter Magistrat ausgerufen; damit vollzieht sich die Spaltung der Stadt Berlin.
Die erste Ausgabe der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" erscheint.
Den USA gelingt die erste Zündung eines thermonuklearen Sprengkörpers (H-Bombe) auf dem Eniwetok-Atoll.
Der ehemalige argentinische Präsident Juan Perôn muss das Land verlassen.
Die Hündin Laika wird als Passagier der sowjetischen Raumkapsel "Sputnik 2" ins All geschossen. Das Tier ist das erste Lebewesen im Weltraum.
Die SPD verabschiedet auf dem Godesberger Parteitag das so genannte Godesberger Programm, in dem sich die Partei von marxistischen Positionen verabschiedet und sich zu einem demokratischen Sozialismus bekennt.
Der Bundestag wählt Konrad Adenauer zum vierten Mal zum Bundeskanzler. Allerdings musste Adenauer seinem Koalitionspartner FDP zusagen, nach zwei Jahren von seinem Amt zurückzutreten.
Der amerikanische Präsident John F. Kennedy wird in Dallas (Texas) ermordet. Die Hintergründe für seine Ermordung wurden bislang nicht restlos aufgeklärt.
Die Ruhrkohle AG wird von 19 Bergwerksunternehmen zur Neuordnung des in die Krise geratenen Steinkohlenbergbaus gegründet.
Die Südtiroler Volkspartei billigt abschließend das "Südtirol-Paket", das zwischen der Landesregierung in Bozen und der italienischen Regierung sowie auf internationaler Ebene zwischen Italien und Österreich ausgehandelt worden war. Wesentlichster Bestandteil ist die Neuordnung der Autonomie der jetzt "Trentino-Südtirol" genannten Region.
Bei den vorgezogenen Bundestagswahlen wird die SPD unter Bundeskanzler Willy Brandt mit 45,9 % der Stimmen erstmals stärkste Fraktion im Bundestag.
Infolge der Ölkrise gilt in der Bundesrepublik Deutschland erstmals ein Sonntagsfahrverbot für Kraftfahrzeuge.
Nach 44 Jahren wird in Spanien mit Juan Carlos I. wieder ein König eingesetzt, damit ist das faschistische Franco-Regime offiziell abgelöst.
Staatspräsident Mohammed Anwar as-Sadat unternimmt in Abkehr von der bisherigen ägyptischen Nahostpolitik einen Versöhnungsbesuch in Jerusalem.
Angehörige der amerikanischen Botschaft in Teheran werden durch revolutionäre islamische Kräfte gefangengenommen (Geiselaffäre). Die Aktion wird von Ajatollah Khomeini gedeckt.
Ronald Reagan (Republikanische Partei) siegt bei der US-Präsidentenwahl gegen den Amtsinhaber Jimmy Carter. Auch im Senat verlieren die Demokraten die Mehrheit.
In München wird die rechtsgerichtete Partei "Die Republikaner" gegründet. Der neue Codex Iuris Canonici - Grundlage und Hauptquelle des geltenden Rechts der katholischen Kirche des lateinischen Ritus - tritt in Kraft.
Die CDU-Politikerin Rita Süssmuth wird zur Präsidentin des Deutschen Bundestages gewählt.
Die DDR öffnet die Grenzen zur Bundesrepublik und nach West-Berlin. Bis zum 12. November besuchen schätzungsweise zwei Millionen DDR-Bürger West-Berlin, eine weitere Million reist nach Westdeutschland.
Alfred Herrhausen, der Vorstandssprecher der Deutschen Bank AG, fällt einem Bombenattentat der Rote-Armee-Fraktion zum Opfer.
Der Maastrichter Vertrag über die Gründung der Europäischen Union tritt in Kraft.
Die Staatsoberhäupter von Bosnien und Herzegowina (Izetbegovic), Kroatien (Tudjman) und Serbien (Miloševic) paraphieren in Dayton (Ohio) nach dreiwöchigen Gesprächen ein Friedensabkommen für Bosnien und Herzegowina. Das Abkommen wird am 14. Dezember 1995 in Paris unterzeichnet.
Islamistische Extremisten schießen auf Touristengruppen vor dem Tempel der ägyptischen Königin Hatschepsut westlich von Luxor, töten mindestens 67 Menschen und verletzen 85 zum Teil schwer. Die Polizei erschießt sechs Attentäter.
Siehe auch GEBURTSTAGE im November